15. Dezember 2024.
„Da richtete das Volk an ihn die Frage: ,Was sollen wir denn tun?‘ Er antwortete ihnen: ,Wer zwei Röcke hat, der gebe davon dem, der keinen hat, und wer zu essen hat, mache es ebenso.‘“ (Lk 3, 10-11)
Es kam ein Moment, in dem jene Menschen, die die Predigt des Täufers anhörten, verstanden, dass etwas getan werden musste. Sie fanden, dass sie genügend Beweggründe erhalten hatten und fragten den Prediger, was sie tun sollten, da sie bereits überzeugt waren. Johannes antwortet ihnen mit der Lehre der Nächstenliebe. ‚Wenn du dich geliebt fühlst‘, sagte er zu ihnen, ,dann fange an zu lieben‘.
Diese Formel ist weiterhin gültig und enthält in sich das Wesentliche der von Christus verwendeten göttlichen Pädagogik. Wenn Gott Liebe ist, wenn du glaubst, dass Er dich wahrhaft liebt, wenn du davon überzeugt bist, dass das Kind von Bethlehem und der Gekreuzigte von Golgatha der Sohn Gottes ist, der für dich geboren wird und stirbt, dann kannst du nicht gleichgültig bleiben oder in der bloßen Betrachtung verweilen. Nach der Betrachtung, nachdem du dich mit Beweggründen gefüllt hast, musst du Maßnahmen ergreifen, musst du zu lieben anfangen.
Aber wen lieben? Vor allem diejenigen, bei denen du eine Schuld der Liebe zu begleichen hast: die deinen. Die Familie tritt wieder einmal als erste auf, die die Gabe der Liebe empfangen muss. Danach kommen die Freunde, die Arbeits- oder Studienkollegen und auch und vor allem diejenigen, die an Körper oder Geist Spuren des Schmerzes und der Not aufweisen.
Du darfst nicht vergessen -und das ist wichtig-, dass es nicht darum geht, die Dinge aus einer bloßen Weihnachtssentimentalität oder selbstlosen Mensch-lichkeit heraus zu tun. Diese Beweggründe geben generell wenig her und erschöpfen sich in einem billigen Almosen. Du hast bei Gott eine Schuld der Dankbarkeit zu begleichen. Begleiche sie am Nächsten!
Vorsatz: Bei wem habe ich Schulden der Liebe? Wer beschwert sich, weil er denkt, dass ich undankbar bin? Wer, sei er dazu berechtigt oder nicht, braucht meine Zuneigung? Liebe sie, wie Christus dich geliebt hat!