15. Juni 2025.
„Noch vieles habe ich euch zu sagen, doch ihr könnt es jetzt nicht tragen; wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch hinführen zur vollen Wahrheit…“ (Joh 16, 12- 13)
Die Heilige Dreieinigkeit dient dem Christen als ständiges Verhaltensmodell. Sie stellt ein Modell dar, das uns lehrt, für die Einheit zu arbeiten. Diese aber ist mit dem für die dreieinige Familie typischen Siegel versehen. Gott ist Einheit, ist einer. Aber er ist gleichzeitig Verschiedenheit, da es drei verschiedene Personen sind. Die Wesenheit Gottes, der einer und gleichzeitig verschieden ist, lehrt uns die legitimen Unterschiede zu respektieren, während wir danach streben, miteinander die Einheit zu erlangen.
Dieses „Lebenswort“ fordert uns somit dazu auf, alles für das Erreichen der Einheit zu tun, wenn es um Wesentliches geht, unter Wahrung der Pluralität bezüglich des Zufälligen. Das muss uns, ehe wir es zum Bruch kommen lassen, dahin führen, auf alles, was nicht wirklich wesentlich ist, zu verzichten. Denn leider ereignen sich die meisten Konflikte nicht, weil grundsätzliche Fragen auf dem Spiel stehen -weder zu Hause noch in der Kirche-, sondern wegen der kleinen Selbstsüchte; wegen des Bedürfnisses, selbst etwas darzustellen; wegen des Stolzes, der uns daran hindert, den eigenen Irrtum einzugestehen; wegen der Weigerung, zu vergeben oder um Vergebung zu bitten. Oft werden die großen und wesentlichen Fragen als Bildschirm, als Vorwand benutzt, um die Kämpfe zu rechtfertigen, die aus einer unedlen und schäbigen Gesinnung heraus geführt werden.
Wir müssen uns daher bewusst machen: Die Einheit ist ein großer Schatz, den es um jeden Preis zu verteidigen gilt. Und gerade damit der Schatz nicht kaputtgemacht wird, müssen wir lernen, die legitimen Unterschiede zu respektieren. Damit er nicht kaputtgemacht wird, müssen wir auch lernen zu akzeptieren, dass der Andere verschieden von uns ist, weil er das Recht dazu hat. Und diese Unterschiedlichkeit ist ein Geschenk für alle Übrigen, denn so können wir uns ergänzen. Gott wahrte die Einheit, indem Er die legitimen Unterschiede respektierte; und das muss unser Vorbild sein.
Vorsatz: Gib bei allem, was nicht wesentlich ist, nach, ehe es zum Bruch kommt! Bleibe hingegen fest, wenn es um Dinge geht, die die grundlegenden Prinzipien deines Lebens und deiner Moral betreffen!