23. Sonntag im Jahreskreis: Gott hat Rechte

7. September 2025.

„Es begleitete ihn auf dem Wege das Volk in großen Scharen, und er redete sie an und sprach: ,Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.´”  (Lk 14, 25-27)

         Wir wissen, dass es zehn Gebote gibt, gegen die man schwer sündigen kann. Aber die Katholiken, die beichten, tun das in der Regel bezüglich ihres Verstoßes gegen das sechste, fünfte, vierte oder achte Gebot. Die Sexualität, das Leben, die Familie oder die Lüge sind die häufigsten Sünden oder zumindest diejenigen, deren wir uns am meisten bewusst sind, wenn wir sie begehen. Leider prüft fast niemand sein Bewusstsein auf eine andere Sünde hin, die zudem als erste auf der Liste der zehn Gebote erscheint. Es handelt sich um jene, die sich auf die Notwendigkeit, Gott an die erste Stelle im Leben zu stellen, bezieht: „Liebe Gott über alle Dinge!“ Eigentlich ist jede andere Sünde auch ein Verstoß gegen dieses Gebot. Um dieses erste Gebot zu achten und ihm zu gehorchen, muss man sich nur daran erinnern, dass Gott Rechte hat und keine geringeren als die Rechte Gottes, d.h. sogar die meisten Rechte. Das bedeutet, dass wir Pflichten ihm gegenüber haben. Und wenn wir unsere Pflicht erfüllen, haben wir nichts Außergewöhnliches getan. Wir haben ihm kein „Trinkgeld“ gegeben, wofür Er uns danken sollte, sondern wir haben lediglich unsere Pflicht erfüllt.

         Aus dieser Perspektive heraus müssen wir das Evangelienfragment dieses Sonntags analysieren. Christus erinnert uns daran, dass Er, da Er Gott ist, das Recht darauf hat, den ersten Platz in unseren Herzen einzunehmen. Deswegen sagt Er uns, dass wir unsere Familie nicht mehr lieben können als Ihn, und dass wir, wenn wir nicht in der Lage sind, ihm nachzufolgen, indem wir unser Kreuz tragen, wie Er das Seine trug, nicht Seine Jünger sein können. Angesichts dieser rechten Forderung haben wir nur eins zu tun: den Heiligen Geist um die notwendige Unterstützung zu bitten, damit wir unserer christliche Berufung treu sein können.

Vorsatz: Gebe ich Gott, was er berechtigterweise von mir erwartet? Nehme ich mit Freuden das mir aus Liebe zu Ihm bestimmte Kreuz auf mich, so wie Er das Seine aus Liebe zu mir?

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