5.Sonntag: Errichte wenigstens einen Heuhaufen!

9. Februar 2025.

„Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: ,Geh weg von mir, Herr; denn ein sündiger Mensch bin ich.‘… Jesus aber sprach zu Simon: ,Fürchte dich nicht; von nun an wirst du Fischer von Menschen sein!“  (Lk 5, 8-11)

                Angesichts des Wunders, angesichts des plötzlichen Eintritts Gottes ins eigene Leben gibt es immer zwei Haltungen: die der Flucht vor Entsetzen, aus der Ahnung heraus, dass man, nachdem man Gott kennengelernt hat, sein Leben ändern muss; und die des Fußfalls vor dem Herrn mit der Bitte um Hilfe, damit einem das zu tun gelingt, was das Gewissen von einem verlangt. Der erste, der der flieht, weiß im Grunde, dass er ein Sünder ist, aber er will nicht, das man es ihm sagt, er möchte es sich nicht einmal selbst sagen. Der zweite weiß es auch, hat aber beschlossen dazubleiben, um mithilfe der von Gott kommenden Kraft dem Herrn das zu geben, was Er vorzufinden berechtigt ist.

                Dennoch erfährt der, der sich dafür entschieden hat, bei Christus zu bleiben, nach der Umkehr oft die Routine. Eine Routine, die darin besteht zu sehen, wie sich die Sünden wiederholen. Es scheint also, dass die Umkehr falsch war oder die Sünden in der eigenen Natur so tief verwurzelt sind, dass jeder Versuch, sie zu tilgen, sinnlos ist. Diese Erfahrung der wiederholten eigenen Sünde entmutigt viele und führt sie infolgedessen zur Aufgabe des Kampfes und zur Entfremdung.

                Vielleicht sollten wir demütiger sein, um durchhalten zu können. Vielleicht sollten wir die Demut jener üben, die Gott zumindest einen Heuhaufen darbringen, wenn sie feststellen, dass sie nicht in der Lage sind, ihm die Kathedrale zu errichten, die er verdient hat. Sie können ihm nicht hundert Prozent geben, so sehr sie es auch versuchen, aber sie sind entschlossen, alles zu geben, was sie können, so wenig es auch sei. Nur die Demütigen halten durch. Nur die, die Verluste einstecken, siegen. Nur die, die weiter beichten, auch wenn sie keine großen Veränderungen feststellen, gelangen zur Heiligkeit.

Vorsatz: Beichte, auch wenn du von den Rückfällen weißt! Nimm die Beziehung zum Nächsten wieder auf: bitte um Vergebung oder vergib, solange eine Lösungsmöglichkeit besteht!