8. Sonntag im Jahreskreis: Heile dich selbst

2. März 2025.

„Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber in deinem eigenen Auge beachtest du nicht?“  (Lk. 6, 41)

         Das Bestreben, über den Nächsten zu urteilen -und auch, ihm Ratschläge zu erteilen- war im Menschen immer vorhanden. Christus warnt uns davor. Denn es ist beinahe unmöglich, alle Einzelheiten von etwas zu kennen, das sich im Innersten des Herzens abgespielt hat.

         Du solltest unter anderem deswegen nicht voreilig urteilen, weil allein Gott diese Aufgabe gut erfüllen kann, zumal nur Er alle Details der Angelegenheit kennt. Bist du dir außerdem sicher, dass du nicht in diese Sache verstrickt bist? Bist du dir sicher, dass du objektiv bist und dich deine Leidenschaft nicht blendet? Würdest du denjenigen, den du kritisierst, genauso behandeln, wäre er dein Kind, Freund oder einfach nur jemand, für den du Sympathie hegst? Würdest du als Beurteilter nicht viele Gründe der Entschuldigung finden, um dein Handeln zu rechtfertigen oder die Schwere der Tat zumindest zu mildern? Würdest du nicht um eine neue Chance bitten?

         „Wes des Herz voll ist, des geht der Mund über“, spricht der Herr zu recht. Dein Herz wird daran zu erkennen sein, was dein Mund spricht. Neigst du dazu, die negativen Seiten deiner Mitmenschen hervorzuheben, so wird man bald wissen, wie du bist: pessimistisch, pingelig, empfindlich, neidisch und nachtragend. Und die anderen –und das ist wichtiger- werden dich genauso behandeln wie du sie. Wenn du dich daran gewöhnst, die dunkle Seite des Nächsten zu sehen, dich auf das Schlimmste einstellst und den pessimistischen Ausdruck „Das Ärgste ist gewöhnlich wahr.“ anwendest, dann wundere dich nicht, dass die anderen mit dir dasselbe tun! Du, der du so viele um ihren Ruf gebracht hast, indem du ihre guten Absichten in Frage stelltest, beschwere dich nicht darüber, dass du auf ähnliche Weise gemaßregelt wirst! Bitte nicht für dich um Verständnis, wenn du es anderen nicht entgegenbringst!

         Aus diesem Grund ist es angebracht, zuerst das eigene Haus zu untersuchen. Es heißt, dass der Besitzer eines Glasdaches besser nicht mit Steinen werfen sollte, da er Gefahr läuft, dass der Nachbar sie zurückwirft und es zerbricht.

Vorsatz: Urteile nicht, um nicht beurteilt zu werden! Menschliches Tun darf beurteilt werden, nicht jedoch der Mensch selbst. Das müssen wir Gott überlassen.

  • 0.000000lag
  • 0.000000lag
  • 0.000000lag
  • 0.000000lag
  • 0.000000lag
  • 0.000000lag
  • 0.000000lag