22. Sonntag im Jahreskreis: Herz gegen Herz

1. September 2024.

„Er antwortete ihnen: ‚Treffend hat Isaias von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht: >Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist fern von mir. Vergeblich aber verehren sie mich; ihre Lehrsprüche, die sie vortragen, sind nichts als Satzungen von Menschen<…‘“  (Mk. 7, 6-7)

         Das Evangelium des heutigen Sonntags setzt das Thema der vergangenen Woche fort, auch wenn es sich um einen anderen Evangelisten handelt. Es zeigt uns Jesu Enttäuschung über die Reaktion seines Volkes, des geliebten Volkes, des auserwählten Volkes, das zu erlösen Er gekommen war. „Dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von Mir.“, sagte der Meister, eine alte Prophezeiung aufgreifend.

         Was ist mit uns? Könnte Er dasselbe auch von uns sagen? Gewiss ehren wir Ihn mit den Lippen, was zu tun nicht nur nicht falsch, sondern zunehmend notwendiger ist, um öffentlich Zeugnis von unserem Glauben abzulegen. Aber es sollte wahr sein, dass wir es gleichzeitig mit dem Herzen zu tun versuchen. Darum handelt es sich diese Woche: die freundliche, herzliche, liebevolle Beziehung mit Christus zu vertiefen. Es handelt sich darum, Ihm im Gebet und durch die Werke zu sagen, das wir Ihn lieben, dass Er das Erste in unserem Leben ist, und dass wir durch Ihn und mit Ihm bereit sind, das zu tun, worum Er uns bittet. Es ist eine Woche der Übung des „für Dich“, bei allem, was wir tun, damit der Herr sich davon überzeugt, dass Er sich, obwohl wir Sünder sind und manchmal fehlen, wirklich auf unser Herz verlassen kann. Wenn wir jenes Gedicht Quevedos ein wenig umformen, sollten wir Ihm mit Werken und Worten sagen: „Staub bin ich, aber verliebter Staub.“ oder, was dasselbe ist: „Ich bin ein Sünder, aber ich liebe Dich.“ Ich liebe dich, Herr, weil Du es verdienst. Denn mit Deiner Barmherzigkeit hast Du mein Herz erobert. Und mein größter Schmerz ist, dass ich Dich nicht mehr liebe, nicht genug liebe und Dir nicht immer treu bin, damit Du in jedem Moment meines Lebens auf mich stolz sein kannst.

Vorsatz: Bei allem, was du tust, sage dem Herrn so oft wie möglich: „Für dich“! Nimm aus Liebe zu Ihm bewusst schwierige und undankbare Aufgaben auf dich, um Ihm deine Liebe zu zeigen!