10. November 2024.
“Als er gerade dem Opferkasten gegenübersass, beobachtete er, wie das Volk Münzen in den Opferkasten legte. Viele Reiche legten viel hinein. Es kam auch eine arme Witwe und legte zwei Heller, das ist so viel wie ein Pfennig, hinein. Da rief er seine Jünger herbei und sprach zu ihnen: ,Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingelegt als alle, die in den Opferkasten einlegten. Denn diese alle haben von ihrem Überfluss hineingelegt; sie aber legt von ihrer Armut alles hinein, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt’.” (Mk. 12, 41-44)
Die Witwe tut eine geringe Menge in die Kollekte. Aber es ist alles, was sie hat. Dieses Beispiel dient als Bezugspunkt für unser Verhalten. Es ist gleichzeitig ein praktischer Fall über den Zusammenhang zwischen der Liebe zu Gott und der zum Nächsten. Wir Christen können Gott nicht nahe sein, wenn wir dem Menschen nicht nahe sind. Und wenn wir Gott nahe sind, stehen wir gleichzeitig leichter im Dienst des Menschen.
Die Solidarität, die Nächstenliebe ist für einen Nachfolger Christi keine freiwillige Angelegenheit. Sie ist nicht etwas, was wir tun oder unterlassen können, ohne dass das Tun oder Nichttun keine Konsequenzen hätte. Die Nächstenliebe, die Liebe ist eine Verpflichtung, ein Muss. Wir können uns nicht mit Ausreden weigern zu lieben. Wir können diesen Auftrag in der einen oder anderen Form in die Tat umsetzen. Und das werden uns die Umstände und Pflichten unseres Standes anzeigen. Aber auf keinen Fall können wir sagen, dass es Umstände oder Probleme gibt, die uns daran hindern zu lieben. Nicht einmal die Armut –an Zeit oder Geld- ist eine Entschuldigung. Da ist das Beispiel der Witwe und ihres kleinen Almosen. Wir alle haben etwas zu geben. Jeder. Auch diejenigen, die betteln müssen, können denen etwas geben, die ärmer sind als sie, oder denen, die sie auf andere Art brauchen.
Vorsatz: Prüfe dein Gewissen: Tue ich so viel Gutes tun, wie ich kann? Gebe ich so viel Almosen, wie ich kann? Helfe ich, wem ich helfen kann? Verbrauche ich mehr als nötig? Erfülle ich meine beruflichen Verpflichtungen?