Dritter Sonntag der Fastenzeit: Missbrauche die Güte nicht

23. März 2025.

„Es hatte jemand einen Feigenbaum… Da sagte er zum Weingärtner:… hau ihn heraus! Wozu denn soll er den Boden aussaugen? Der aber antwortete ihm: Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich rings um ihn aufgehackt und Dünger dazugetan habe, vielleicht bringt er Frucht, wenn aber nicht, dann magst du ihn immer noch umhauen lassen.‘“  (Lk 13, 6-9)

         Wenn wir jung sind, scheint uns die Zeit unendlich und oft vergeuden wir sie, als wären wir Inhaber eines unerschöpflichen Vermögens. Dann, wenn wir altern, würden wir das, was wir nicht getan haben, gern nachholen und stellen  fest, dass wir bereits über das Alter hinaus sind und keine Kraft mehr haben. Gott bezüglich geschieht etwas Ähnliches. Wir sind uns seiner Güte so sicher, dass sie uns niemals zu enden scheint. Und deswegen denken wir, dass wir immer, jederzeit, umkehren und die Früchte der Heiligkeit bringen können, die Er erwartet. Unser Glauben liefert uns die Gewissheit, dass ein Sünder im letzten Moment noch um Vergebung bitten und sie erlangen kann. Diese Gewissheit wendet sich gegen Gott selbst, als ob seine Güte sein schlimmster Feind wäre, und letztlich auch unserer, denn wenn wir das Gute, das wir tun sollten, unterlassen, dann verletzen wir uns selbst. Es ist, als wenn Gott einem nachsichtigen Vater entspräche, der am Ende eine Reihe verwöhnter und daher unglücklicher Kinder hervorgebracht hat. Um dies zu vermeiden, um die Idee Gottes ins richtige Licht zu rücken, um uns verständlich zu machen, dass Gottes Liebe nicht im Widerspruch zur Gerechtigkeit steht, erzählte uns Jesus das Gleichnis vom Feigenbaum, der keine Früchte trug.

         Gott gibt uns tatsächlich viele Chancen, aber sie sind nicht unendlich. Es kommt eine Zeit im Leben eines jeden, in der die Gelegenheiten zur Liebe vorbei sind. Und dann werden wir vielleicht um eine Verlängerung bitten wollen, um eine zusätzliche Lebensstunde, um das nachzuholen, was wir in so vielen verlorenen Jahren und Tagen nicht getan haben. Nutzen wir unser noch schlagendes Herz zum Danken und Lieben!

Vorsatz: Setze ich die guten Vorsätze um, die ich mir vorgenommen habe? Wenn sich mir die Todesstunde nahte, wäre ich bereit, stünde ich in Gottes Gnade, die Hände angefüllt mit guten Werken?

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