14. Sonntag im Jahreskreis: Lämmer inmitten von Wölfen

6. Juli 2025.

„Seht, ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe. Ihr sollt nicht Beutel nehmen, nicht Tasche, nicht Schuhe; und niemand auf dem Weg sollt ihr grüßen.“  (Lk 10, 3-4)

         Lämmer inmitten von Wölfen zu sein, ist eine der großen Herausforderungen des Christentums. So trug es Jesus seinen Jüngern auf. Und so taten sie es Ihm nach, nachdem sie es Jesus haben praktizieren sehen. Bei einer anderen Gelegenheit jedoch forderte uns der Meister auf, weise zu sein wie die Schlangen und gleichzeitig einfach wie die Tauben.

         Beide Haltungen sind durch die Liebe miteinander vereinbar. Manchmal wird uns die Liebe dazu bringen, Lämmer zu sein. Das heißt, sie wird uns davon abhalten, ein schmutziges Spiel zu treiben, wie andere es tun, obwohl uns dieses Verhalten nicht schadlos lässt. Aber bei anderen Gelegenheiten wird uns die Liebe schlau und mutig sein lassen, damit wir -immer mit legalen und friedlichen Mitteln- die Rechte der Armen, der Unschuldigen oder der Kirche verteidigen. Die Schlauheit, die wir Christen anwenden müssen, steht nicht im Widerspruch zur Unschuld. Unsere Intelligenz ist der Bosheit nicht verbündet. Es gibt Grenzen, die ein Christ nicht überschreiten darf. Aber bis man diese Grenzen erreicht, gibt es ein großes Spielfeld und viele legitime Mittel, die auszuschöpfen sind.

         Leider geschieht es, dass uns Schwerfälligkeit  oder Angst peinigen und wir uns entschuldigen. Wir sagen, dass die Kinder der Finsternis klüger sind als die Kinder des Lichts, so als ob wir durch die Tatsache, keine bösen Mittel einsetzen zu können, dazu verdammt wären, dümmer zu sein. Das ist nicht wahr. Was uns dumm macht, ist unsere Unfähigkeit und nicht die Ablehnung unlauterer Mittel. Der Zweck rechtfertigt, unserer Ansicht nach, die Mittel nicht. Aber wenn wir die verwendbaren Mittel nutzen würden, kämen wir mit der Verteidigung von Gerechtigkeit und Wahrheit weiter. Viele Katholiken wählen zum Beispiel Parteien, die die Kirche angreifen, verbrauchen Produkte von Unternehmen oder sehen Fernsehsender, die dem Glauben feind sind. Das bedeutet nicht, schlecht oder gut, sondern dumm zu sein.

Vorsatz: Lehne alle Mittel ab, die gegen das Gesetz Gottes verstoßen, aber nutze die anderen im Dienst am Guten und an der Evangelisierung!

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