Heilige Familie: Lieben, wie man geliebt werden will

29. Dezember 2024.

„… und seine Mutter sagte zu ihm: ,Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht!‘ Er antwortete ihnen: ,Warum suchtet ihr mich? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?… Und er zog mit ihnen hinab, kam nach Nazareth und war ihnen untertan.“  (Lk 2, 46-51)

         Die Geschichte von Jesu Verlust im Tempel stellt uns vor einen Generationen-konflikt im Schoße der Heiligen Familie, ein Problem, das in jeder unserer Familien immer existiert. Vor allem aber stellt sie uns vor die Lösung. Nach der Vorstellung des Problems -das Jesuskind trennt sich von seinen Eltern, ohne ihnen Bescheid zu sagen, und diese bekommen einen Riesenschreck- sagt uns das Evangelium, was zu tun ist. Zuerst wird eine gelassene Unterhaltung geführt. Die Heilige Jungfrau erscheint nicht böse, sondern im ruhigen Dialog. Bevor sie urteilt, möchte sie eine Erklärung über das seltsame Verhalten eines immer fügsamen Kindes, wie es Jesus war, hören. Dieser gibt ihnen eine Antwort, die sie nicht ganz überzeugt. Schließlich wird die Harmonie wieder hergestellt, und das Kind gesellt sich zu seinen Eltern und ist „ihnen untertan“.

         Was sollen wir also tun, wenn es zu Hause Probleme gibt? Erstens müssen wir miteinander reden, zuhören, dem anderen die Gelegenheit geben sich zu erklären, seine Gründe hören, uns in seine Lage versetzen, die Umstände von Alter oder Erschöpfung verstehen. Zweitens müssen wir die Grenzen festlegen zwischen dem, was auf der Grundlage der legitimen Freiheit tolerierbar ist -ohne das die Familie eine Hölle und kein Heim wäre-, und dem, was die Einheit der Familie zerstört und sie in eine billige Pension verwandelt. Drittens müssen wir die Schlussfolgerungen ohne Furcht umsetzen und die Autorität etablieren, ohne dem autoritären Prinzip zu verfallen, wohl wissend, dass das der Dienst ist, der geleistet werden muss. Fehlende Ordnung in einem Hause ist ebenso schlecht wie die Herrschaft der Tyrannei. Heute ist die häufigste Erziehung die freizügige, sodass es für die Eltern, wenn sie Abhilfe schaffen wollen, zu spät ist.

Vorsatz: Höre dem anderen zu und versuche, dich in seine Lage zu versetzen und ihn zu verstehen! Gib auch deine eigenenBeweggründe an! Respektiere immer die legitimen Rechte des anderen!

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