30. Sonntag im Jahreskreis: Fliehen vor dem moralischen Relativismus!

27. Oktober 2024.

„Da warf er seinen Mantel ab, sprang auf und ging zu Jesus hin. Und Jesus wandte sich an ihn und sprach: ‚Was willst du, dass ich dir tun soll?‘ Der Blinde sagte zu ihm: ‚Rabbuni, ich möchte wieder sehen.‘ Da sprach Jesus zu ihm: ‚Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen.‘ Und sogleich sah er wieder und folgte ihm auf dem Wege.“  (Mk. 10, 46-52)

         Der Blinde Bartimäus war ein Kranker, der litt und nicht mehr leiden wollte. Er wollte das Sehvermögen zurückgewinnen. Deswegen wagte er es, Jesus zu stören. Mit seiner Beharrlichkeit verärgerte er sogar die Begleiter des Meisters. Bartimäus verfügte daher über drei Eigenschaften: Er war blind und wusste es. Es schmerzte ihn, blind zu sein, und er wollte geheilt werden. Und er setzte alles daran, um das zu erreichen.

         Wenn wir den Fall des Bartimäus auf die heutzutage so weit verbreitete moralische Blindheit übertragen, sehen wir, dass man die Eigenschaften jenes Mannes jetzt nicht anzutreffen pflegt. Erstens weigern sich die Menschen zuzugeben, dass sie blind sind. Das bedeutet, sie weigern sich, die moralischen Kriterien der Kirche anzunehmen und sagen lieber, dass das, was für sie ratsam ist, gut ist, obwohl es in Wirklichkeit schlecht ist. Da sie zweitens ihre Blindheit nicht zugeben wollen, schmerzt sie sie nicht, und sie wollen nicht geheilt werden. Genau deswegen gesunden sie nicht. Man kann also von vielen Männern und Frauen unserer Zeit sagen, dass es keinen besseren Blinden gibt als den, der nicht sehen will. Und dem sei Folgendes hinzuzufügen: Wenn einer nicht sehen will, dann geschieht das, weil er nicht sehen soll.

         Ahmen wir Bartimäus nach! Geben wir unsere Sünden zu! Mache es uns nichts aus, wenn sie zahlreich sind und sich wiederholen! Gottes Barmherzigkeit ist unendlich. Und es gibt keine Sünde, die nicht vergeben werden kann. Gott verlangt danach, uns so oft wie nötig zu heilen. Er wartet nur darauf, dass wir Ihn darum bitten, beharrlich und demütig.

Vorsatz: Prüfe dein Gewissen auf die eigenen Sünden und bitte um Vergebung, egal, ob es sich um Verfehlungen handelt, die du oft begehst! Akzeptiere die moralischen Kriterien der Kirche!