6. Sonntag der Osterzeit: Besiege das Böse mit Gutem!

5. Mai 2024.

„Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe. Eine größere Liebe hat niemand als die,  dass er sein Leben hingibt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.“  (Joh. 15, 12-14)

         Oft denken wir, dass Gott mit uns zufrieden sein muss, weil wir nichts Böses tun. Wir suchen in unserem Gewissen nach und meinen fast ohne Todsünden durch das Leben gegangen zu sein. Diese Überlegung steht im Gegensatz zu der Vorstellung, die die Heiligen von sich hatten. Größtenteils waren sie voller Seelenangst und erachteten sich als sehr große Sünder, trotzdem ihre Hände angefüllt waren mit wahrhaft heroischen Liebestaten.

         Wir müssen versuchen, nichts Böses zu tun und keinerlei Sünde zu begehen, insbesondere keine Todsünden, die unsere Beziehung zu Gott zestören. Aber das genügt nicht. Es ist so, wie wenn eine Fußballmannschaft seine Strategie so aufwirft, dass sie alle Spieler in den entsprechenden Bereich bringt, damit die gegnerische Mannschaft kein Tor schießen kann. Im besten Fall erzielte sie Unentschieden. Die Sünden sind die Tore, die uns geschossen werden; die guten Taten sind die Tore, die wir schießen. Und am Ende zählt das Ergebnis, das für oder gegen uns spricht. Darüber hinaus ist es einfacher, sich dessen bewusst zu sein und deswegen sowohl die Sünden zu bereuen als auch die unterlassenen Liebestaten, die sogenannten „Unterlassungssünden“, die so häufig begangen wie ignoriert werden. Vielleicht liegt da der Schlüssel für das Verhalten der Heiligen: Sie liebten Christus sehr. Und obwohl sie so viel für Ihn taten, schien ihnen alles unzureichend. Sie liebten Ihn so sehr, dass sie nur zufrieden waren, wenn sie für Das geliebte Wesen, für Gott, ihr Leben gaben. Tun wir es den Heiligen nach: Begnügen wir uns nicht damit, Böses zu unterlassen! Streben wir danach, Gutes zu tun und Gott alles uns Mögliche zu geben, aus Liebe zu Ihm!

Vorsatz: Meide alle Todsünden und lasse gleichzeitig keine Möglichkeit vergehen, Gutes zu tun, anderen zu helfen und mit den guten Werken das begangene Böse wiedergutzumachen!